28. Tagung der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Mykologen 2016 (Schneeberg)

Die diesjährige Tagung und Weiterbildungsveranstaltung der AG Sächsischer Mykologen fand vom 29.09. bis 02.10.2016 im KIEZ am Filzteich im erzgebirgischen Schneeberg statt.

Obgleich das Domizil vor 10 Jahren schon einmal als Tagungsort gewählt wurde, gab es in der Umgebung doch noch einige unterkartierte Gebiete, die uns Bernd Mühler am ersten Abend in gewohnt akribischer Weise als Exkursionsziele vorstellte. Die Tagung mit insgesamt 33 Teilnehmern wurde am Donnerstag durch den Vorsitzenden der AGsM Prof. Hans-Jürgen Hardtke eröffnet. Neben einem Workshop, in dem Frank Dämmrich neue Funktionalitäten unseres Kartierungsprogrammes Mykis präsentierte, wurde die Tagung natürlich wieder von einem interessanten Vortragsprogramm begleitet:

Bernd Mühler zeigte „Ausgewählte seltene Pilzfunde“.
Prof. Hardtke referierte über „Biotoptypen und deren Zusammenhang zu Vegetationseinheiten“.
Martin Müller vermittelte uns in einem bemerkenswert gut gemachten, selbst erstellten Film „Eindrücke aus Sri Lanka“.
Friedemann Klenke gab uns Einblicke in die Welt der „Falschen Mehltaupilze“.
Stefan Zinke brachte uns in seinem Vortrag „Braune Ritterlinge“ und deren Bestimmungsmerkmale nahe.
Steffen Lorenz verwies in seinem tiefgreifenden Vortrag zu den Filzröhrlingen auf Forschungsergebnisse, die in den letzten Jahren ein differenziertes Bild dieser komplexen Artengruppe zeichnen.

Trotz des trockenen und relativ pilzunfreundlichen Wetters der vergangenen Wochen, gab es doch eine Reihe interessanter Funde:

Arachnocrea stipata (det. S. Pohlers)
Cejpia hystrix (det. B. Mühler)
Coccomyces tumidus (auf Fichtenzapfen, det. S. Lorenz)
Entoloma resutum (det. S. Pohlers)
Hydrabasidium subviolaceum (det. T. Rödel)
Otidea tuomikoskii (det. P. Welt)
Piloderma byssinum (det. F. Dämmrich)
Ramaria gracilis (deutlicher Anisgeruch, det. H.-J. Hardtke)
Spiculogloea occulta (parasitisch in Lyomyces sambuci, det. T. Rödel)

Dabei wurden 12 schlecht oder nicht bearbeitete MTB-Viertelquadranten begangen.

Insgesamt wurden ca. 300  Arten in diesen Viertelquadranten nachgewiesen, die in über 600 Fundmeldungen enthalten waren.

Durch die routinierte Organisation der Chemnitzer Pilzfreunde – namentlich Bernd Mühler, Jörg Oehme und nicht zuletzt die Leitung durch Peter Welt – wurde diese Veranstaltung wieder zu einem erfolgreichen Erlebnis für alle Tagungsteilnehmer. Dafür sei allen Organisatoren herzlich gedankt.

F.Klenke sucht Phytoparasiten
Schöne Wiesenkeule (Clavulinopsis Laeticolor)
AGsM Tagung 2016 in Schneeberg