Pilz des Jahres 2022: Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Foto: Nando Hiller

Wer kennt ihn nicht, den vom Menschen zum Glückspilz erkorenen Roten Fliegenpilz? In der Vergangenheit ist er der Gegenstand zahlreicher Mythen und kultiger Handlungen. Heute ist er als Glückssymbol, neben Vierblättrigem Klee, Schwein oder Schornsteinfeger, oft auf Glückwunschkarten dargestellt und schmückt verschiedene Glücksbringer oder ist in der Form dessen gestaltet. Schon in Kinderbüchern, wenn es um Pilze geht, ist oft der Rote Fliegenpilz der Hauptakteur. So ist es nicht verwunderlich, dass ihn schon unsere Jüngsten kennen. Damit endet aber oft das Wissen über die Aufgaben dieser Pilzart in der Natur. Wie alle mykorrhizabildenden Arten (Partnerschaft zwischen Pilz und Bäumen/Pflanzen) bilden diese eine wichtige Verbindung zum Nutzen beider Partner und zur Vitalität unserer Natur. Heute spricht man, angelehnt an das World Wide Web vom Wood Wide Web, einem gewaltigem Netzwerk, welches schon viele Millionen Jahre existiert und bei denen nicht nur Informationen weitergeleitet werden, sondern auch wichtige Nährstoffe.

Der Rote Fliegenpilz ist heute weltweit verbreitet. Erst vor wenigen Jahren ist er auch in Australien angekommen und dort zunächst eine kleine Sensation. In Sachsen ist er weit verbreitet und häufig. Mit über 2700 kartierten Nachweisen ist er in fast allen Messtischblättern anzutreffen. Allerdings konnten wir erst in den letzten Jahren restliche Lücken schließen. Oft werden nur seltene Pilzarten kartiert und die häufigen Arten bleiben unbeachtet, was in vielen Fällen aber auch eine Zeitfrage ist.

Peter Welt

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