Pilz des Jahres 2019: Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)

Foto: Nando Hiller

Wie schon 2007, hatten wir auch 2018 die Ehre für die DGfM e.V. den „Pilz des Jahres 2019“, den Grünen Knollenblätterpilz, während der Sachsentagung der AGsM in Quitzdorf am See bekanntzugeben. Mit über 400 Nachweisen in Sachsen zählt der Grüne Knolli nicht zu den seltenen Pilzarten, aber dennoch würde wir ihn nicht als häufig bezeichnen. Und genau darin liegt die Gefahr. Was für den Pilzkenner unverständlich ist, die Verwechslungsmöglichkeit  mit, insbesondere jungen Fruchtkörpern, ist für den „Gelegenheits-Pilzsammler“ groß.  So ist es auch nicht verwunderlich, dass die meisten tödlichen Pilzvergiftungen in Mitteleuropa den Grünen Knollenblätterpilz zuzuschreiben sind. Schon der Verzehr von 50 Gramm eines Pilzfruchtkörpers kann tödlich enden. Denn die darin enthaltenen lebergiftigen Amatoxine verursachen ohne medizinische Versorgung ein mehrfaches Organversagen. Kein Wunder, dass der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) im angloamerikanischen Raum auch „deathcap“ (= Todeskappe) genannt wird.

Abgesehen von der Tatsache, dass jede Pilzart, ob essbar, ungenießbar oder giftig, wichtig für das entsprechende Ökosysteme ist, zeigt uns Amanita phalloides, dass auch der Erhalt der flächendeckenden Pilzberatungsstellen wichtig ist. Wenn in Zukunft noch eine breite Masse der schönen Freizeitbeschäftigung Pilze sammeln und später essen nachgehen möchte, und im Zweifelsfall eine Beratung braucht, muss die Nachwuchsfindung und diese Tätigkeit besser gefördert werden. Es ist viel Zeit und Geld notwendig, um ein guter Pilzberater zu werden.

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