31. Tagung der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Mykologen 2019 (Bad Gottleuba)

Die Tagung und Weiterbildungsveranstaltung der AGsM fand vom 26.09.-29.09.2019 im Gasthof Hillig und in der Pension & Restaurant „Am Goethepark“ in Bad Gottleuba statt.

Foto: Gunnar Hensel – Platz vor der Tagungsstätte

Durch die Absage unseres geplanten Tagungsortes waren wir gezwungen kurzfristig eine Ausweichmöglichkeit zu finden, um die Tagung nicht ausfallen zu lassen. Heidrun Wawrok organisierte in Bad Gottleuba diese beiden Objekte, um alle angemeldeten Teilnehmer noch unterzubringen. Das war sicher keine optimale Lösung, aber das unerwartete Pilzaufkommen und die gute Laune der knapp 35 Teilnehmer – darunter wieder befreundete Mykologen aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern - machten die ungünstigen Bedingungen schnell vergessen.

Da Peter Welt aus gesundheitlichen Gründen an dieser Tagung leider nicht teilnehmen konnte, wurden die organisatorischen Belange von Heidrun Wawrok, Jörg Oehme und Familie Kobrow betreut. Für ihre Initiative möchten wir uns hier nochmals herzlich bedanken.

Die Tagung wurde durch Prof. Hardtke eröffnet, der nach der Vorstellung der Exkursionsgebiete, die sich auch in dem botanischen Werk "Die Flora des Elbhügellandes" widerspiegeln, über den Stand Kartierung in Sachsen und über die Fortschritte bei der Bearbeitung der Pilzflora Sachsens berichtete.

Die Exkursionen an den zwei folgenden Tagen führten uns wieder in schlecht bearbeitete MTB-Viertelquadranten. Insgesamt konnten aus den besuchten Gebieten 1109 Fundmeldungen geliefert- und damit 552 Arten nachgewiesen werden. Hier gilt allen Kartierern ein großer Dank!

Die Nachmittage und Abende wurden neben der Bestimmungsarbeit wieder durch ein reichhaltiges Programm verschiedener Vorträge bereichert, die im geräumigen Saal im Gasthof Hillig stattfanden. So stellte Martin Müller in einem Vortrag für die Weiterbildung der Pilzsachverständigen kontrovers bewertete Speisepilze vor. Professor Hardtke behandelte in seinem Vortrag einige Milchlingsarten aus den Gattungen Lactarius und Lactifluus, präsentierte deren Verbreitungskarten in Sachsen und verwies auf Verwechselungsmöglichkeiten.

Stefan Zinke referierte über die Gattung Leccinum, wobei er die Schwierigkeiten der modernen Artabgrenzung und die Entwicklung der verschiedenen Artkonzepte anschaulich erläuterte. Und nicht zuletzt erfreute uns Mario Paul mit seinen mediterranen Impressionen, indem er seine Urlaubserlebnisse auf der Insel Korsika präsentierte.

Foto: Gunnar Hensel – v.l.n.r. Ulla Täglich, Martin Müller, Thomas Rödel, Margitta Schönfeld, Frank Dämmrich

Da die Veranstaltung hinsichtlich der Kartierung nicht nur zahlreiche weitere Fundpunkte erbrachte, sondern darunter wieder einige Erstnachweise für Sachsen gelangen, sollen diese hier aufgeführt werden:

Folgende Erstfunde für Sachsen nachgewiesen:

Cercospora plantaginis leg. & det. Schreier, Stefan
Ceriporia griseoviolascens leg. & det. Dämmrich, Frank
Conocybe juniana var. subsejuncta leg. & det. Lorenz, Steffen et al.
Hygrocybe acutoconica var. microspora leg. Pohlers, Sven det. Tomschke, Enrico
Pseudoomphalina kalchbrenneri leg. Tüngler, Eva det. Rödel, Thomas
Ramularia anchusae leg. & det. Schreier, Stefan